Die Anlage im Einzelnen

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Umweltpädagogisches Konzept

Wassererlebnisse und -experimentein einem Spiel- und Begegnungsraum als Medium der primären Umweltkommunikation für Kinder von Volker Beermann Download als pdf (228 kb)

Das Konzept im Einzelnen

Ballspielwiese / Festplatz

Im südwestlichen Bereich der Anlage ist eine Ballspielwiese geplant, welche gleichzeitig der Gedanken des Festplatzes aufnimmt. Bedingt durch das dort in Richtung Norden abfallende Gelände kann man an dieser Stelle neben der in wesentlichen Teilen abgesenkten Ballspielwiese zur Wohnbebauung (WB) in Richtung Westen eine Art Lärmschutzwall errichten. Neben der Modellierung ist insbesondere zur Wohnbebauung auch noch an eine intensive Bepflanzung mit heimischen und robusten Gehölzen gedacht. Beim Pflanzplan wird bei der Auswahl darauf geachtet, dass hierdurch für die Nutzer künftig jahreszeitliche Verläufe noch intensiver erlebt werden können. In Richtung Ballspielbereich ist geplant, die Böschungen so zu gestalten, dass dort auch Kommunikationsnischen entstehen. Planerisch wird dieser Ansatz aufgenommen und über senkrecht und waagrecht eingebaute Naturhölzer, in Ergänzung mit Natursteinen Sitzgelegenheiten geschaffen ? ähnlich wie bei einem Stadion.

Bei dem Ballspielfeld handelt es sich jedoch nicht nur um einen klassischen Bolzplatz. Erweiterte Zielsetzungen werden dabei planerisch mitberücksichtigt. So durch die Geländegestaltung an den Böschungen unter anderem auch der Ansatz vom Deutschen Jugendinstitut, das seit vielen Jahren PlanerInnen und Entscheidungsträger auffordert, die Zielsetzungen der Mädchen in der Stadtlandschaft und deren Bedürfnisse stärker zu berücksichtigen. Sowohl kleinere als auch größere Tore auf der Spielwiese lassen zahlreiche Möglichkeiten offen, von einem Fußballturnier bis zu streetsoccer. Außerdem besteht die Option, auf der Fläche auch einmal ein Zelt im Rahmen von Veranstaltungen aufstellen zu können.

Ein weiteres Ballspielfeld, neben der Spielwiese im Osten, geplant mit vergleichbaren, sozialintegrativen Schwerpunkten, findet man im Süden und in südöstlichen Bereich. Geplant wurde dort eine Freifläche zum Streetball-Spielen. Zwei gegenüberliegende vandalismussichere Basketballkörbe laden sowohl zum Üben, zu einem Streetball-Spiel als auch zu einem Match auf zwei Körben ein. Ein dritter, niedriger Korb erleichtert das Üben, fördert das Experimentieren und wahrt den generationsübergreifenden Ansatz. Für die Zuschauer oder einfach zum Verweilen gibt es an dieser Stelle eine regensichere Überdachung sowie Rund herum Natursteinmauern, welche die Kommunikation an diesem Ort weiter verstärken. Auch hier wird großer Wert auf die Randbepflanzung gelegt, welche diesen Ort der Begegnung in einen ? Grünen Raum? einbinden soll und gleichzeitig verhindert, dass ungewollt Fahrzeuge bis in den Streetballbereich hinein fahren können.

Der zentral in der Mitte der Freianlage gelegene Platz

Geplant ist ein großzügig angelegter Platz mit einer Schutz- und Unterrichtshütte, der durch drei gestaltete Fußwege erschlossen wird. Einer der Wege soll so angelegt sein, dass er auch von Versorgungsfahrzeugen erreicht werden kann. Vorgesehen ist hierbei die Wegeführung, die aus dem Wohngebiet im Westen Freizeitanlage führt. Als Unterbau dient eine entsprechend aufgebaute wassergebundene Decke mit an den Rändern eingebautem Schotterrasen.

Auf der vorgelagerten Veranda sind großzügige Sitzkombinationen vorgesehen. Einige der Sitzgruppen sollen so gestaltet sein, dass dort auch Brettspiele möglich sind.

Gestalterisch entspricht diese Aufenthaltszone einem Mittelpunkt. Dieser Ansatz wird planerisch noch betont, indem rund um die Fläche, nach außen orientiert, großkronige Laubbäume vorgesehen sind. Sie dienen künftig u.a. als Schattenspender. Aus diesem Grunde soll bei der Auswahl der Gehölze darauf verzichtet werden, zu kleine Pflanzware einzubauen.

Atrium, Biotope und Versickerungsfläche

Angebunden an die gestaltete Modellierung im Süden dieser Spiel- und Aufenthaltszone findet man in der Planung ein Atrium als Sitzrondell. Schatten sollen künftig zwei großkronige Bäume liefern.

Gegenüber liegend vom Sitzrondell wird eine Freilichtbühne angeboten. Dazwischen liegt eine kleine Spielwiese.

Das Konzept geht davon aus, dass an diesem Ort neben den Aufenthaltsfunktionen auch ein Raum für kulturelle Veranstaltungen vorgehalten wird. Entsprechend und als Kulisse gedacht sollen die Randbereiche angelegt werden, welche sich als Pflanzinseln und als Biotopflächen zeigen.

Die Versickerungsfläche selbst soll für die Benutzer der Anlage erlebbar sein. Aus diesem Grunde soll an dieser Stelle der Wegeaufbau unterbrochen werden und über einen Holzsteg mit Podest und dort integrierten Sitzgelegenheiten fortgesetzt werden. Zur Wohnbebauung ist ein Rückzugsbereich für die heimische Fauna vorgesehen, nebst Vogelnährgehölzen. Die Wegeführung von hier in südliche und östliche Richtung bis hin zum zentralen Platz soll sich als Lehrpfad darstellen.

Die Spielhügellandschaft mit Bergsteigerwand, Holm-Breitrutsche und Hochseilgarten im Zentrum

Entgegen konventioneller Planungen wird auch hier ganz konsequent der naturnah ausgerichtete Ansatz verfolgt. Man findet demnach kein klassisches Klettergerät, alternativ dazu jedoch ein überdimensional gebautes Kletterobjekt als Spielhügellandschaft. Innerhalb dieser Hügellandschaft, mit Licht- und Schattenbereichen durch entsprechende Pflanzungen, wird mit senkrecht und waagrecht eingebauten Naturhölzern, in Kombination mit Natursteinen, einem Stelzenparcours und waagrecht schwingenden Seilen ein gebautes Kletterobjekt angeboten. In diese Kletterlandschaft integriert ist auch eine an den Hügel angebaute Bergsteigerwand. Sie ist aus Natursteinen gebaut und nahezu drei Meter hoch. Ein Kletterseil dient als Kletterhilfen. In sich versetzte Holzzäune, oben auf dem Plateau angebracht, verhindern das unkoordinierte Hineinlaufen in diesen Bereich.

Oben auf dem Spiel- und Kletterhügel befindet sich noch ein weiterer Naturstein, der eine Höhe von knapp einem Meter aufweistl. Es handelt sich dabei für die Nutzer neben dem Kletterstein auch um einen Aussichtspunkt, von wo man nahezu das gesamte Gelände überschauen kann.

In die Hügellandschaft im Süden eingebunden ist eine Holm-Breit-Rutsche. Sie ist als Hangrutsche geplant. Bei der Holm-Breit-Rutsche handelt es sich um ein besonderes Spielobjekt. Sie besteht aus VA-Material, einem rostfreien Stahl, der praktisch wartungsfrei ist. Mit einer Breite von einem Meter können mehrere Kinder, aber auch Jugendliche und Erwachsene gemeinsam rutschen.

Der Holm dient als ergänzende Spielanregung. Man kann darauf vergleichbar rutschen, wie es zu früheren Zeiten Kinder an Treppengeländern versuchten. Andererseits dient der Holm den kleineren Kindern als Orientierungs- und Koordinationshilfe. Trotzdem bleibt der emotionale und soziale Aspekt im Spiel auch für diese Generationsgruppe erhalten. Parallel zu diesen Aktivitäten können die spielenden Kinder nach dem Rutschvorgang wieder von außen nach oben klettern. Demnach handelt es sich bei diesem Spielgerät neben der motorischen Förderung auch um ein Angebot, das intensiv multifunktionale Spielverläufe anregt.

Die Stehwippe als Spielpunkt im Westen beim Zugang an der Wohnbebauung

Stehwippen verstehen sich als hochmotivierende, sozialintegrativ nutzbare Spielobjekte. Sie sind mit herkömmlichen Balkenwippen nicht vergleichbar. Bewegungsaktives Agieren, fast tänzerisch, mit anderen ist hier möglich. Über Wirkungsanalysen hat man an diesem Objekt zeitgleich bis zu 15/20 junge Menschen gezählt.

Beim Spielen und Experimentieren mit der Körperkoordination steht man auf einer in der Mitte gelagerten Fläche. Halt findet man an Metallbügeln und den beteiligten Mitspielern. Bewusst muss der Körperkontakt zu anderen hergestellt werden. Auch das Suchen von Restrisiko ist möglich, da man während den eigenverantwortlichen Spielvorgängen auch auf- und abspringen kann. Die Stehwippe ist ein klassischer Spielpunkt, der neben Kindern auch Jugendliche und jung gebliebene Erwachsene in hohem Maße zum Ausprobieren motiviert. Der Grund liegt in der ganzheitlichen Herausforderung verschiedener motorischer Fähigkeiten und im Miteinander spielen können. Aus diesem Grunde und auf Grund der Intensionen von Stehwippen wird dieses Spielobjekt am Zugang aus dem Wohngebiet im Westen der Freizeitanlage als hochanregender Spielpunkt positioniert.

Die Boulebahn im Westen der Spielhügellandschaft

Ein Spielraumkonzept von besonderer Qualität. Angebunden an die nachfolgend noch näher beschriebene Wegeführung ist hier eine Aufenthaltszone entstanden, die durch Gestaltung der Fläche und Spielangebot in hohem Maße das Miteinander fördert und Generationen zusammen führt. Geplant ist neben einem klassischen Boulekonzept, das von zwei Seiten bespielt werden kann noch ein ? Grünes Dach? über der Spielfläche. In einigen Jahren kann so ein besonderer Flair entstehen, der manchen Besucher an Urlaub im Süden erinnert. Geeignete Kommunikationsnischen werden mitgeplant.

Der Spielbereich im Südosten

Hier soll ein naturnaher Spielraum für Kinder entstehen. Das bedeutet jedoch nicht, dass man dort andere Generationsgruppen ausgrenzen will. Ganz im Gegenteil! Durch das spezielle Spiel- und Raumangebot kann man an dieser Stelle eher von einem naturnahen Familienspielbereich sprechen, der die Bezugspersonen der kleineren Kinder integriert.

Zentraler Spielraum bildet eine Sandseen- und Flusslandschaft. Dabei entsprechen die beiden Begriffe ? See und Fluss? einer Terminologie, welche Kinder in ihrer Fantasie benutzen und dementsprechend auch so zu bewerten sind, wenngleich der Begriff Fluss durchaus den Vorstellungen auch von Erwachsenen Nahe kommt. Grund ist die Zielsetzung, dass das Bachlaufsystem, das von Südwesten in Richtung Nordosten diagonal durch die Freianlage läuft, in der Tat auch Wasser führt.

Der Sandsee selbst, an den das Wasserspiel angebunden ist, hat im Zentrum abgeflachte Natursteine. Sie bieten Raum zum Bauen und Experimentieren. Interessant ist dabei gegenüber konventionellen Sandkisten-Konzepten, dass beim Spielen der Sand im Buddelsandbereich verbleibt und nicht ständig nach außen verspielt wird. Für Rollenspiele ist neben einem gestalteten Hexenhaus noch ein Bootshaus mit Rampe und Kletterseil vorhanden. Das Bootshaus selbst ist zudem auch von unten bespielbar, da es als Stelzenhaus geplant ist.

Mit entsprechendem Abstand geplant, findet man neben einer kleinen Spielwiese, welche direkt an den Sandsee angrenzt, auch noch zwei sozialintegrative Spielangebote auf der anderen Bachseite. Zum einen eine sogenannte Hängemattenschaukel und zum anderen ein Freilufttrampolin.

Die Hängemattenschaukel entspricht den gleichen Zielsetzungen wie die bei der Holm-Breit-Rutsche bzw. der vorbeschriebenen Stehwippe. Robust gebaut, können dort bis zu 15/20 Kinder, durchaus aber auch Jugendliche und Erwachsene, damit spielen. Man hat während Beobachtungen an solchen Spielobjekten festgestellt, dass hier neben einem positiven Sozialverhalten auch das experimentelle Spielen favorisiert wird. Sitzen mehrere Kinder in der Hängematte, kann die Schaukelbewegung nicht mehr gemeinsam koordiniert werden. Man braucht Hilfe von außen. Darin steckt eine weitere Zielsetzung bei diesem Spielangebot. So wird im Umgang damit ein ständiger Wechsel von innen nach außen und umgekehrt stattfinden und so erneut, aber in anderer Art und Weise die motorische Förderung angeregt.

Das gilt auch für die Sprachförderung, da neben der langen Verweildauer, gemeinsam mit anderen Kindern, ständig neue Spielregeln erfunden und ausprobiert werden. Dem Entgegen stehen die bekannten Einzel- oder Doppelschaukeln. Maximal zwei Kinder können diese Geräte nutzen. Für die Jüngeren besteht dann oftmals keine Chance mitzuspielen, wenn die Erwachsenen nicht zwischendurch in das Spiel eingreifen. Genau das sollte im Kinderspiel jedoch nicht notwendig sein.

Bei dem Trampolin handelt es sich um eine Konstruktion, welche robust gebaut in eine Fallschutzfläche aus Holzschnitzeln integriert ist. Ausreichend Sicherheitsabstand nach allen Seiten wurde dabei berücksichtigt. Das gilt auch für alle anderen Spielangebote und hier insbesondere für das Graben- und Bachsystem mit seinen Naturbrücken und Stegen sowie den besonders spielanregenden Baumstammbrücken.

Die Wegeführung und Erreichbarkeit der Freianlage

Erreicht werden kann der naturnahe Spiel- und Begegnungsraum für alle Generationen aus dem Kernbereich über das Neubaugebiet ? Heuländer? im Süden und Westen sowie aus dem Kernbereich von Lintorf im Südosten. Zwei Wegeverbindungen führen im Süden in das Freizeitzentrum und binden somit von dort an, während eine ergänzende Verbindung direkt im Westen aus der Wohnbebauung ? Heuländer? zum Spiel- und Begegnungsraum führt. Eine Wegeverbindung wurde so geplant, dass diese auch von Versorgungsfahrzeugen befahren werden kann.

Die Wege selbst sind planerisch naturnah gestaltet. Als Bodenbelag dient eine wassergebundene Decke. Brücken, Hohlwege, Kreuzungsbereiche mit diversen Erlebnisflächen und Stege markieren ganz bestimmte, sinnlich anregende Bereiche innerhalb der Wegekonzeption. Das gilt auch für die Vielzahl der Randbepflanzungen, die in Teilen als Themengärten konzipiert sind. Hinzu kommen dort integriert noch Kommunikationsbereiche, die neben Holzbänken bzw. Holzsitzgruppen auch durch Natursteine bzw. waagrecht eingebaute und geschälten Naturstämmen angeboten werden sollen.